Der Anfang der Existenz von Zeit und Raum.
Kether ist die erste und am schwersten zu verstehende Sephira am Baum des Lebens. Sie ist der Ursprung des Seins, das Universum VOR dem Urknall.
Der Gottesname
Der Gottesname von Kether lautet Ehejeh. Das bedeutet „ich bin“. Der Name wird oft mit dem hebräischen Buchstaben Yod ausgedrückt. Treffender kann dieser Name auch wohl kaum sein. Kether ist das „Sich-bewusst-werden“ Gottes. Das Auftauchen, das Entstehen aus dem „Nicht-Seienden“, vergleichbar mit dem Auftauchen des Urhügels aus dem Urwasser, eine altägyptische Glaubensvorstellung, die Erkenntnis, einfach „zu sein“. In Kether ist alles enthalten, was ist und was sein kann. In dieser Phase gibt es noch keine Trennung von männlich und weiblich, es ist alles eins. Es ist ein ruhiger, statischer Zustand, jedoch auch der dynamische Keim der Entwicklung.
Der Erzengel und die Engel
Der Erzengel dieser Sephira ist Metatron, der „Fürst der Fassung“. Sein Name leitet sich aus dem Griechischen „meta ton thronos“ (μετα τον θρονος) ab, was soviel bedeutet wie „in Verbindung mit deinem Thron“ oder „hinter deinem Thron“. Er soll gleichbedeutend sein mit dem biblischen Henoch, der „auf Gottes Pfaden wandelte“ und nicht starb sondern von ihm in den Himmel entrückt wurde. Sein Alter wird zu diesem Zeitpunkt mit 365 Jahren angegeben (1. Mose 5,23).
Die Engel auf dieser Ebene sind die sog. Chajoth ha Qadesch, die vier „lebenden Geschöpfe“ Löwe, Adler, Engel und Stier. Sie verkörpern die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde in ihrer reinsten Form.
Symbole
Das Wirken von Kether ist ein anfängliches, urgewaltiges, ein primum mobile. Versucht man, sich dieses Wirken tatsächlich vorzustellen, ist die Betrachtung des sog. Spiralnebels dafür ideal. Dies ist eine Ansammlung von Fixsternen, durch Gravitationskräfte zusammengehalten, die sich in Form zweier spiraliger Äste an einen unauflösbaren Kern schließen und als Einheit rotieren. Das am besten für diese Erscheinung bekannte Symbol ist die Swastika, das sogenannte Hakenkreuz. Ein weiteres Symbol für Kether ist der Punkt. Ein Punkt bedeutet weder Ausdehnung, noch Dimension. Er ist einfach existent, beweist Präsenz. Auch das Bild der Krone ist als Symbol zu sehen. Gleich dieser positioniert sich Kether an der Spitze des Baums des Lebens.
Das magische Bild dieser Sephira ist ein alter König mit einer Krone auf dem Kopf, der nur im Profil gesehen wird. Es ist das Bild des „Ältesten der Alten“. Seine Krone ragt in den Himmel und in die Dimension des „Nicht-Seienden“. Er wird mit einem weißen, langen Bart dargestellt. Die Farbe Weiß ist auch die Farbe Kethers. Der Bart selbst auch ein Symbol der fortdauernden Emanationen, man denkt ihn sich als wachsend. Als konkrete Zuordnung zum menschlichen Körper wird der Scheitel oder das Schädeldach angesehen. Diese Stelle gilt in vielen Religionen und Kulturen als die Verbindungsstelle zwischen den verschiedenen Welten.
Quellen:
LEUENBERGER, HANS DIETER, Der Baum des Lebens, Bauer Verlag 1982.
PAPUS, Die Kabbala, Fourier Verlag, 14. Auflage 1996.
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